Das Jahr neigt sich dem Ende.

Zeit für einen Jahresrückblick. Ich weiß ja nicht, wie ihr das so handhabt, aber für mich hat es einen großen Stellenwert. Eine Freundin hat mich letztens gefragt in was für einer Form ich mir mein Jahr vorstlle, ob als Zeitstrahl oder als Kreislauf oder als Kalenderfelder – und für mich ist es tatsächlich ein Kreis. Silvester an höchster Position. Und an Silvester steigt man quasi in den nächsten Kreis und legt den alten ab. Und um diesen abzuschließen und auch größere Zusammenhänge erkennen zu können, male ich mir daher auf, was dieses Jahr so alles passiert ist.

Dabei kann man natürlich auf verschiedenen Ebenen reflektieren. Zum Beispiel schaut man sich die äußeren Umstände an und hier vor allem auf Veränderungen, wie zum Beispiel Umzüge (davon hatte ich dieses Jahr einige!), Lebensinhalt (in dem Fall den Entschluss weiter Schauspiel zu studieren und doch nicht das geplante Mexiko Abenteuer einzugehen) oder Urlaub/Reisen (Italien, Frankreich, Augsburg, Münster, Berlin). Oder man schaut sich prägnannte Ereignisse an (Polizei stürmt WG, Wohnungsbrand, Krankenwagen wegen Schnittverletzung, unzählige Partyerlebnisse, Theateraufführungen, Job als Organspendeausweisverteilerin, Job als Statistin, Job als Putzkraft im Obdachlosenheim, Job als Fundraiserin für den Malteser Hilfsdienst, Besuch aus der Heimat, Besuche in der Heimat, Motorradfahrt nach Berlin x2, gelesene Bücher, besondere Ausgeherlebnisse vom Kanufahren bis zum Polarion, Gerichtsvollzieher, ERGO Verischerungsrecruitment Gespräch, und all die Eindrücke der Schicksale um dich herum!). Hinzu kommen dann die Veränderungen auf der Beziehungsebene – sprich wie haben sich Freundschaften entwickelt, wie ist die Beziehung zur Familie, ggf. haben sich Partnerschaften gebildet oder sind auseinandergegangen. Das ist für mich durchaus die spannendste Ebene (ist es „gut“ (im Sinne von will ich das?) meinen Fokus hier zu haben?), wenngleich auch die privateste und vielschichtigste. Kurzum war mein Jahr sehr reich an Beziehungen. Eine sehr intensive Freundschaft ist in diesem Jahr zu einem Mädchen entstanden, neue Freunde, aber vor allem unzählige Bekannte kamen hinzu und zudem mein erster Freund. (Love is in the air). Mein Lebensmittelpunkt hat sich schon sehr nach Berlin verlegt – weswegen gleichzeitig natürlich der Kontakt zu alten Freunden weniger wurde. Dennoch ist es immer schön zurückzukommen – als wäre nichts geschehen in der Zwischenzeit, doch krass wie jeder sich unterschiedliche Lebensperspektiven/ -stile aufbaut. Und dann meine Familie natürlich, um deren Kontakt ich bemüht bin und deren Liebe unzerschlagbar ist. Nun. man kann das Jahr aber auch auf der Entwicklungsebene reflektieren: Wo stand ich vor einem Jahr? Wo steh ich jetzt? Was habe ich gelernt? Wo bin ich reifer geworden? Wie hat sich mein Charakter verändert – welche Charakterzüge kamen dieses Jahr deutlich zum Vorschein? Welche Entwicklungssprünge habe ich gemacht? Alles sehr schwer zu reflektieren. Bin ich selbstbewusster geworden? Definitiv. Dazu die ganzen Lektionen, die ich von jeder Figur, die ich spielen durfte mitnehmen konnte. Mehr Wissen über Umgang in Beziehungen und Menschen allgemein. Mehr mit meinem Körper verbunden, Gewicht verloren, Bwewglichkeit gewonnen. Neue Gedankenmuster durch neues Vokabular und gelesenen und gehörten Glaubenssätzen. Eine veränderte Perspektive auf die Welt. (Woraus im Übrigen insgesamt 22 Artikel auf meinem Blog resultierten!)

Allgemein geht es beim Zurückschauen sehr viel um die Veränderungen! Zumindest bei mir momentan noch. Ob sich das irgendwann ändert und man sich dann über das Gleichbleiben freut? Weil man einen guten Zustand erreicht hat und den halten will? Vielleicht. Vielleicht bei mir auch nicht. Für mich zählen momentan nämlich Veränderungen und Entwicklungungen. Um meinen Horizont zu erweitern, um „Weisheit“ (will ich mir nicht anmaßen, aber ein Ideal ist es sicherlich) nachzustreben, um als stärkere Persönlichkeit hervorzugehen.

Rückblickend bin ich sehr zufrieden mit meinem Jahr! Ich habe durchwegs auf mein Herz gehört und die Dinge getan, die ich tun wollte. Ich hab mir eine sehr positive Welt geschaffen, die bis auf emotionale Kriesen von großem Leid verschont geblieben ist – (hängt sicher auch an dem gelernten Mindset und den Mindsets meiner ausgewählten engeren Kontaktpersonen zusammen!). Es war ein volles und reiches Jahr! Ein wichtiges Jahr! Prograstination gab es eigentlich nicht! Dauernd unterwegs trifft es besser – und trotzdem das für mich richtige Maß an Zeit für mich allein.

Produktivität als Maßstab nehmen wollen? Hm. Das was ich gelernt, erlebt und gemacht habe ist schwer zu messen. Es gibt keinen klargezeichneten Karriereweg und mein Geldbeutel ist jetzt auch nicht gerade gewachsen. Aber dieses Denken gehört ja eben einem alten Mindset an, dass ich eigentlich komplett ablegen will. Und durch andere Werte ersetzen. Hab ich damit in der Gesellschaft Bestand? Wir werden sehen! Und ein Glück habe ich eine große Menge an diversen Meinungen um mich herum, die mich meine Perspektive oftmals hinterfragen und ggf. anpassen lassen!

Leben leben als wäre es ein Trampolin! Mein Motto 2021 🙂

Und ich freue mich auf meinen neuen Kreis! Den ich bespielen, erschaffen und durchleben darf!